Dienstag, 21. August 2012

Brugmansia / Engelstrompete blüht nicht



Brugmansia / Engelstrompete blüht nicht




Ende Juni, Anfang July seufzen viele Brugmansiabesitzer tief und stellen sich die Frage: warum blüht meine Pflanze noch nicht? Spätestens Mitte bis Ende August werden auch die geduldigsten Pflanzenliebhaber nervös, wenn keine Knospen in Sicht sind....

Warum es noch nicht zur Blüte gekommen ist, ist nicht mit einem Satz zu beantworten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:


Der Wachstumsbereich und Blühbereich

Zunächst einmal muss jede Brugmansia aus dem Wachstumsbereich in den Blühbereich gekommen sein. Diesen Bereich erkennt man an den asymmetrischen Blattansatz und der Y-Verzeigung.

Hier ein symmetrisches Blatt:




In diesem Bild wurde die so genannte y-Verzweigung eingezeichnet. Oftmals befindet sich in dieser Verzweigung schon die erste Blüte:




Nach der Y – Verzweigung wachsen die Blätter asymmetrisch:




Erst wenn die Pflanze den Blühbereich ausbildet, kann mit weiteren Blüten gerechnet werden.




Steckling oder Samen?

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, aus welchem Material die Engelstrompete stammt… wurde sie aus Samen gezogen? Sämlinge können – je nach Sorte - bis zum Blühbereich zwei Meter hoch werden.
Wurde sie aus einem Steckling gezogen, der aus dem Wachstumsbereich geschnitten wurde? (Ideal für Hochstämme) Oder stammte der Steckling bereits aus dem Blühbereich? (Ideal für Liebhaber buschigen Pflanzen).




Die Sorte

Je nach Sorte blüht eine Brugmansia beständig oder eher in Schüben.
Zudem ist es auch Sorten abhängig, wann der Blühbereich erreicht ist. Es gibt Sorten, die jedes Jahr ein enormes Wachstum vollziehen. Während die Sorte„Apricot Riese“ (Brugmansia suaveolens Hybride) locker einen Jahreszuwachs von zwei  Metern erreichen kann, wächst die Sorte „Morgensonne“ (Brugmansia  candida) eher verhalten.


Zu der Sorte möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen: es gibt bereits jetzt weit über 1000 registrierte und namentlich geschützte Sorten. Die Anzahl wächst jährlich weiter. Darüber hinaus gibt es unzählige „Mischlinge“. In Discountern und Gartenabteilungen bekommt man oftmals robuste „No-Names. Über das Wuchs.- und Blühverhalten dieser Pflanzen kann man nicht sehr viel sagen. Hier muss jeder Besitzer seine Pflanze beobachten und Erfahrungen sammeln.




Der richtige Standort

Letztendlich spielt dann auch noch die sortenspezifische Eigenheiten eine große Rolle. Hierzu gehört die richtige Standortwahl. Die Sorte „Maya“ verträgt an sehr warmen Tagen eher die pralle Mittagssonne als der „Apricot Riese“ .
Auch wenn ein „Apricot Riese“ beim falschen Standplatz nicht sofort eingeht, sondern „nur“ ständig schlaffe Blätter aufweist, so ist die Pflanze doch stark gestresst. Die Leitbahnen der Brugmansia sind auf Grund der Pflanzengröße und der starken Verdunstung über die Blätter nicht mehr in der Lage, die Pflanze optimal zu versorgen. Es kommt nur noch zur „Notblütenbildung“, oder es werden gar keine Knospen gebildet.




Die richtige Pflege

Dann kommt noch das Thema Dünger. Das ist ein Thema, dass selbst in der „Fachwelt“ heiß diskutiert wird.
Fakt ist; Engelstrompeten sind so genannte „Starkzehrer“; gesunde Pflanzen benötigen ca. 80 Gramm Dünger pro Woche um ihren Nährstoffbedarf zu decken
Für jede Brugmansia ist es verträglicher die 80 Gramm pro Woche nicht einmal pro Woche zu geben, sondern auf mehrere Tage zu verteilen!
Flüssigdünger ist oftmals zu schwach konzentriert. Bewährt haben sich Nährsalze, die sich beim Mischen mit Wasser schnell auflösen und nach dem gießen den Pflanzen sofort zur Verfügung stehen. Je nach Zusammensetzung des Düngers kann man das Wachstum (Stickstoffbetonter Dünger), die Blütenbildung (Phosphorbetonter Dünger) oder das ausreifen des Zellgewebes (Kaliumbetonter Dünger) unterstützen.




Das Klima

Auf einen sehr wichtigen Faktor haben wir keinen Einfluss: auf das Klima, bzw. die Wetterlage. Engelstrompeten wachsen ab ca. 10 Grad plus. Für ein zügiges Wachstum werden Temperaturen von 15 Grad und höher benötigt. Auch in der Nacht sollten die Temperaturen nicht in den einstelligen Bereich fallen. Temperaturen über 30 Grad lassen das Wachstum hingegen stocken.



Zusammenfassend kann also gesagt werden: erst wenn der Blühbereich ausgebildet ist und und alle weiteren Bedingungen optimal sind, kommt es zur Blütenfülle:







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1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für deinen Besuch auf meinem Blog und dass Du mich jetzt verfolgst. Werde mich durch deinen Blog lesen - Engelstrompeten sind auch meine Leidenschaft.

    Liebe Grüße Heidrun

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